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Zwei Wochen Camping in Alaska

Ende Mai 2018 flog ich mit zwei Arbeitskollegen nach Alaska. Der ganze Trip ist aus Zufall entstanden. Ich erwähnte bei einem Gespräch über Urlaubspläne, dass ich gerne mal in Alaska Lachse angeln würde und die beiden fanden das spannend. Schnell konkretisierten sich die Pläne und ein paar Monate später saßen wir zusammen im Flieger nach Anchorage.

Anreise nach Alaska und Vorbereitungen in Anchorage

Nach Monaten der Vorfreude war es endlich so weit. Abflug nach Alaska! Wir trafen uns am Hauptbahnhof in Frankfurt und fuhren zusammen mit der S-Bahn zum Flughafen. 

Beim Condor-Schalter stellten wir uns erstmal in der falschen Schlange an. Die Check-In-Schalter für die Flüge in die USA waren gegenüber in der Halle. Viel los war zum Glück nicht.

Der Abflug war um eine Stunde verspätet und das Flugzeug war sehr gut gefüllt. In Anchorage war vor uns gerade kein anderes Flugzeug gelandet und wir hatten dementsprechend eine kurze Schlange bei der Passkontrolle. Der Großteil der Passagiere kam aus den USA und stellte sich in einer anderen Schlange an. Unser Flug kam am Nordterminal an und wir mussten zum Südterminal laufen, wo die Mietwagenfirmen sind. Am Schalter machten wir noch ein Upgrade auf SUV und bekamen einen neuen Chevrolet Equinox mit gerade mal 190 Meilen auf dem Tacho. Schon bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt waren wir fasziniert von der Landschaft in Alaska. Im Hintergrund waren immer schneebedeckte Berge zu sehen.

Erstes Airbnb und klassischer Diner

Für die erste Nacht in Alaska hatten wir ein Airbnb gemietet. Um 17:30 Uhr kamen wir bei der Unterkunft an, luden unsere Sachen ab und fuhren in die Stadt, um etwas zu essen und zum Einkaufen. Der Zeitunterschied betrug zehn Stunden. In Deutschland war es gerade also 3:30 Uhr morgens. Um 20 Uhr sind wir dann ins Bett und haben bis 6 Uhr geschlafen. Um 7:30 Uhr ging es schon weiter zum Frühstück im City Diner, welcher im Retrodesign gestaltet ist und in dem nur Oldies laufen. Zu Essen gab es klassisch Omelett, French Toast und Pancakes. Dazu die Kaffee-Flatrate. 

Besorgungen in der Großstadt

Auf 9 Uhr fuhren wir zum Verleih unserer Campingausrüstung und mussten eine halbe Stunde warten, bis die Besitzer da waren. Laut Google sollte ab 9 Uhr geöffnet sein, aber wir waren ja nicht in Eile, also war es uns egal. Wir haben kurz noch ein paar Änderungen an der Bestellung gemacht und sind dann zum Walmart zum Großeinkauf gefahren. Danach fuhren wir noch zum REI, welchen man mit Globetrotter vergleichen kann. Dort gab es einen Jubiläumssale und ich kaufte zwei Jacken, einen Hut und ein Mückennetz. Hier wurde ich auch das erste Mal auf meine Hose von Fjällräven angesprochen: „Awesome pants!“. Es sollte noch zwei Mal während der nächsten zwei Wochen passieren. Das ist mir vorher auch noch nie passiert.

Unsere Ausrüstung für zwei Wochen Camping in Alaska

Auf den Verleih Alaska Outdoor Gear Rental sind wir über Google gestoßen und der Kontakt lief über Mail. Im April fragte ich nach einem Camping-Komplettpaket für drei Personen an. Auf der Webseite steht, dass es Rabatte gibt, wenn man mehrere Gegenstände leiht. Wir bekamen für unser Paket 10% Rabatt und dazu noch jeweils einen Bärenkanister und ein Bärenspray zusätzlich kostenlos.
 
Insgesamt mieteten wir:
  • ein Vier-Mann-Zelt
  • drei Schlafsäcke
  • drei Isomatten
  • drei Stühle
  • einen Tisch
  • einen Campingkocher mit zwei Brennern (Propan gab es in jedem Supermarkt)
  • eine Kühlbox
  • ein Fernglas (war die 70 $ wert!)
  • zwei Bärenkanister und zwei Dosen Bärenspray
  • einen Kescher für Lachse
Die Gesamtkosten beliefen sich auf 954,90 $ und am Ende zahlten wir nochmal 8 $ für die Benutzung des Bärensprays. Der Mietpreis ist nur für die Leihe. Wir machten einmal einen Test, damit wir im Ernstfall wissen, wie es funktioniert. Wir hätten es danach mitnehmen können, verzichteten aber. Eine Kühlbox und die Stühle hätten wir im Walmart günstiger bekommen, aber das war am Ende auch egal. Topf und Pfanne hatten wir selber dabei. Die Stühle und der Tisch waren letztendlich überflüssig, weil alle Campingplätze über Tischbänke verfügten, aber das hätte natürlich auch alles anders kommen können.
 
Das Zelt, die Schlafsäcke und Isomatten waren jeweils von Alps Mountaineering und wurden im Vorjahr beschafft. Der Aufbau vom Zelt war ganz simpel und innerhalb weniger Minuten zu bewerkstelligen. Ohne das Upgrade auf SUV hätten wir wahrscheinlich nicht alles ins Auto bekommen, hätten aber im Notfall einfach noch eine Dachbox mieten können.
Malte
  • Verfasst von:
    Malte freut sich, wenn er dank Meilen mehr Geld in der Urlaubskasse hat.
  • Veröffentlicht am:
    11. Juni 2018

Rund um Seward

»Alaska begins 30 minutes away from Anchorage« (Uber-Fahrer in Anchorage am letzten Tag der Reise)

Das erste Ziel unserer Reise in Alaska war Seward auf der Kenai-Halbinsel im Süden. Von Anchorage aus kommend fährt man den Hwy 1 an der Küste entlang. Eine sehr schöne Strecke!

In Seward fuhren wir zuerst zum National Park Visitor Center und holten zwei Wanderkarten. Einmal für den Lost Lake und für den Exit Glacier. Anschließend haben wir noch kurz den Hafen angeschaut, wo ein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag, Angelscheine geholt und fuhren dann zum Exit Glacier (19 km entfernt), wo ein kostenloser Campingplatz ist.

Camping am Exit Glacier

Das Zelt war schnell aufgebaut und das nächste Ziel war der Gletscher. Schilder mit Jahreszahlen zeigen, wo der Gletscher, der sich auf dem Rückzug befindet, zu welchem Zeitpunkt war. Nach einem Abstecher ins Flussbett wollten wir noch zum Harding Ice Field wandern, aber ein Regenschauer machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir sind zurück zum Eingang vom Nationalpark, wo wir uns am Hauptgebäude kurz unterstellten.

Zurück am Campingplatz gingen wir in den Kochbereich, der vor einer Hütte ist, wo man seine Vorräte sicher vor Bären aufbewahren kann. Alternativ sollte man seine Sachen im Auto lassen, aber nichts mit ins Zelt nehmen. Feuer war ebenfalls nur hier und nicht am Zelt erlaubt.

Wanderung zum Lost Lake

Der Regen wurde wieder stärker und wir gingen gegen 21 Uhr ins Zelt. Zum Frühstück gab es Pfannkuchen und dann bauten wir schnell das Zelt ab, sortierten den Kofferraum neu und fuhren zum Parkplatz, von dem aus man zum Lost Lake wandern kann.

Der Weg führt durch ein Waldstück, ehe man auf eine große Ebene gelangt. Es lag noch ziemlich viel Schnee und wir kamen nicht weiter als 4,8 km. Das hatten allerdings auch schon andere Wanderer als Kommentar in das Buch geschrieben, in dem man sich ein- und austragen muss. Unterwegs trafen wir andere Wanderer, die mit Pistolen bewaffnet waren, während wir unser Bärenspray hatten. Auch ein paar Langläufer waren unterwegs und sagten uns, dass der See noch zugefroren wäre. Sehr schade, da man laut Wanderkarte dort Forellen angeln kann. Die Angel und den Kescher hatten wir auch im Gepäck. Wir genossen unsere Mittagspause auf der Ebene mit Blick auf das Meer und machten uns dann auf den Rückweg.

Nach drei Stunden waren wir wieder am Auto und fuhren nach Kalifornsky, wo wir auf der Diamond M Ranch unser Zelt aufbauten. Der Campingplatz verfügt über viele Stellplätze für Wohnmobile und eine Wiese für Zelte. Es gibt die Möglichkeit Wäsche zu waschen und vernünftige Duschen und Toiletten. Das ganze für 32 $ die Nacht.

Lachse angeln auf dem Kasilof River in Alaska

Lachse angeln in Alaska – das war der Grund für die Reise. Monate vor dem Abflug informierten wir uns über Angelgebiete und Guides und entschieden uns am Ende für die Kenai-Halbinsel und für Jim Rusk, den wir auf Fishingbooker.com fanden. Ein Tag auf King Salmon für 200 $ pro Person war das Angebot. Wir buchten nicht über die Webseite, sondern fragten per Mail direkt an. Nach kurzer Zeit kam die Antwort, dass er an dem angefragten Tag mit uns angeln gehen könne und wir am besten mal kurz telefonieren sollten. Wir zahlten die Hälfte des Betrages mit der Kreditkarte an und sollten uns am Vorabend nochmal melden, um den Treffpunkt zu besprechen. Entweder sollten wir auf dem Kenai River oder dem Kasilof River angeln.

Von der Diamond M Ranch  aus riefen wir Jim via FaceTime an und er sagte uns, dass wir um 5 Uhr am Parkplatz hinter der Brücke in Kasilof sein sollten. Die Angelscheine mit Salmon Stamp (Aufpreis!) hatten wir uns schon in Seward besorgt.

Um 4:10 klingelte der Wecker, um 5 Uhr trafen wir Jim am Parkplatz. Die Temperatur betrug ganze 2 Grad Celsius und es waren ein paar Wolken am Himmel, so dass man sich nicht ständig in der Sonne wärmen konnte. Wir hatten Wintermützen und Handschuhe an und trugen mehrere Schichten Oberbekleidung.

Fünf Stunden warten auf den ersten Biss

In einem Willie Boat ging es auf den Fluss und von Spot zu Spot. An manchen Spots standen Angler mit Wathosen im Wasser, die ich wegen der Temperatur nicht beneidete. Wir sahen mehr Adler und Biber als Fische, aber den anderen Booten ging es ebenfalls so. Kein Biss. Als Köder verwendeten wir Rogen, wobei ich nicht sagen kann, ob es künstlicher war oder nicht, und Lachsblinker, um die noch Fischköder gebunden wurden.

Nach fünf Stunden dann bog sich endlich die Rute von Akito und wir holten die anderen zwei schnell Köder ein, damit sich die Schnüre nicht verhedderten. Nach fünf Minuten Drill war der erste King Salmon mit einem Gewicht von 12 Pfund im Kescher! Kurze Zeit später gab es bei mir die Anzeichen eines Bisses, aber es wurde nur am Köder geknabbert. Erik hatte später noch einen schönen langen Drill mit einem 20 Pfund schweren Lachs, der auch im Kescher landete.

Nach sieben Stunden auf dem Wasser fuhren wir zum Anleger, wo das Aussteigen wegen der Ebbe eine ziemlich matschige Angelegenheit war. Jim filetierte noch die Lachse und fuhr uns zurück zum Startpunkt. Sein Truck wurde während wir am Angeln waren von einem Shuttle Service zum Anleger gebracht. Generell waren alle Boote an diesem Tag nicht so erfolgreich, aber es würde ja sonst Fische fangen heißen und nicht Angeln. Am Abend bereiteten wir eins der kleinen Filets zu und machten als Beilage Bratkartoffeln. Selten schmeckte Fisch so gut. Vorher kauften wir noch neues Eis, um den restlichen Fisch in der Kühlbox gut lagern zu können.

Räuchern in Anchorage

In Achorage brachten wir die restlichen Filets zu Alaska Sausage & Seafood, wo wir sie räuchern und im Vakuum verpacken ließen. Das kostete uns pro Pfund 6,95 $ und nochmal 10 $ für die isolierte Verpackung. Wir holten den Fisch dann am Abreisetag wieder ab.

Die Familie in Deutschland war vom Räucherlachs aus Alaska übrigens begeistert.

Weiter nach Valdez

Viele Wege führen nach Valdez. Na ja: mit dem Auto über eine einzige Straße, mit der Fähre oder mit dem Flugzeug. Flugzeug kam nicht in Frage, die Fähre benötigt knapp sechs Stunden von Whittier aus, kostet aber fast 400 $ für ein Auto und drei Personen. Da wir unseren Fisch ja noch nach Anchorage brachten, wählten wir den Landweg mit einer Übernachtung in Tolsona. Insgesamt lagen von Anchorage aus knapp 470 km vor uns.

Vor der Abfahrt hielten wir noch bei Moose‘s Tooth an, einer Pizzeria und Brauerei. Die Größen der Pizzen waren 10“, 14“ oder 18“. Das sind umgerechnet 45,72 cm bei der großen Pizza. Wir bestellten jeder eine mittlere Pizza und waren nach der Hälfte so gut gesättigt, dass wir uns den Rest einpacken ließen. Die Packungen passten auch perfekt in die Kühlbox. Im Prinzip hätte uns auch eine große Pizza zusammen gereicht.

Übernachtung in Tolsona

Gegen 17 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Osten und kamen erstmal in den Berufsverkehr. Bis zu unserem Campingplatz lagen 265 km vor uns. Es dauerte eine Weile, bis wir wieder aus Anchorage raus waren. Schnell wurde es aber einsam auf dem Highway. An diversen Aussichtspunkten hielten wir an um Fotos zu machen und kamen kurz nach 20 Uhr in Tolsona am Wilderness Campground an. Die Nacht kostete 27 $ und wir konnten uns unseren Zeltplatz frei aussuchen. Alle Zeltplätze lagen direkt am Fluss und wir konnten noch kurz angeln. Der Campingplatzbesitzer meinte jedoch beim Check-In, dass die Strömung aktuell aufgrund des Schmelzwassers etwas zu stark wäre. Im Fluss gäbe es Äschen und Forellen. Wir hatten kein Angelglück, aber zum Glück auch keine großen Hänger und Verluste von Ködern.

Über den Thompson Pass nach Valdez

Bis nach Valdez waren es jetzt noch knapp 220 km, was 2h 20min reiner Fahrzeit entspricht. Ein Highlight auf der Strecke ist der Thompson Pass, wo wir auch anhielten. Der Thompson Pass ist der Ort mit der höchsten Schneefallmenge in Alaska und dementsprechend viel Schnee lag dort auch im Juni noch rum.

Eagle Rest RV Park

In Valdez steuerten wir den ersten RV-Park an, der auch über eine große Campingwise verfügte. Wir zahlten pro Nacht 33 $ und konnten uns unseren Stellplatz frei aussuchen. Der Großteil des Campingplatzes bestand aus Stellflächen für Wohnwagen und Wohnmobilen. Es waren nur drei Zelte auf dem Platz und wir stellten uns in eine Ecke an eine Sitzbank und eine Feuerstelle.

Im Office versorgten wir uns mit Informationen zu Wanderungen und Ausflügen und machten uns kurze Zeit später zu Fuß auf den Weg zum Shoup Bay Trail. Dazu mussten wir erst drei Kilometer zum Start spazieren, bevor es ins Gelände ging. Außerdem fragten wir, wie viele Einwohner Valdez denn hätte. „An guten Tagen 4.000.“

In Valdez machten wir zwei Wanderungen: den Shoup Bay Trail und den Mineral Creek Trail.

Shoup Bay Trail

Erst ging es eine Meile durch ein Waldstück zu einer Ebene, ehe es den Berg hoch ging. Dabei hat man oft einen tollen Blick auf die Bucht. Nach knapp zwei Stunden drehten wir um und machten noch ein paar Würfe mit der Angel vom Strand aus. Wir fingen jedoch nur Algen. Zurück im Ort gingen wir zur fetten Meerjungfrau, bestellten Bier, Burger und frischen Dorsch und ließen es uns gut gehen.

Da ich am nächsten Tag als letzter aufwachte, musste ich Kaffee vom Büdchen an der Tankstelle holen. Am Vortrag beschlossen wir schon, dass wir die größte Größe nehmen: »Big Mama«. Zum Frühstück gab es wieder Pancakes und wir genossen die Landschaft um uns herum. 360° schneebedeckte Berge.

Mineral Creek Trail

Die Wanderung auf dem Mineral Creek Trail war etwas länger, als die vom Vortag: 20 km am Fluss entlang auf einem Schotterweg. Wir fuhren allerdings mit dem Auto zum Startpunkt, da der Fußweg durch Valdez kein Highlight ist. Unterwegs haben wir an Wasserfällen das Wasser aufgefüllt und nur wenige Wanderer getroffen. Mehr Leute waren auf Quads oder Motorrädern auf dem Trail. Unterwegs hätte eine Ruine einer Hütte sein sollen, wir haben jedoch nichts gesehen, bis auf eine aktive Goldmine, wie man sie von DMAX kennt.

Anschließend sind wir zur Lachszucht gefahren, weil dort am Vortag Bären gesichtet wurden. Wir haben natürlich keine gesehen, dafür aber Seelöwen. Nach einem weiteren Stop am Gletschersee (kann man sich sparen) haben wir am Campingplatz noch schnell eine Ladung Wäsche gewaschen und im Oldhouse Burger noch einen Doppelcheeseburger gegessen. Der Laden sieht von außen wie eine Bruchbude aus, aber das Essen schmeckt wirklich gut!

Beim Weihnachtsmann in North Pole

Von Valdez aus wollten wir in den Denali Nationalpark. Wir hätten wieder über den Hwy 1 fahren können, entschieden uns aber dagegen, da wir die Strecke ja schon kannten. Über den Hwy 8 durften wir nicht fahren, da er zum Großteil aus einer Schotterpiste besteht und dies explizit im Mietwagenvertrag verboten ist. Also wählten wir die Strecke über Fairbanks. Knapp 790 km insgesamt, weswegen wir in Fairbanks eine Pause einlegten und unsere Vorräte auffüllten. Über den Hwy 8 wären es nur 550 km gewesen, über den Hwy 1 auch knapp 730 km.

Unterwegs sahen wir Karibus und schöne Seen, die teilweise noch zugefroren waren. Parallel zum Highway verlief teilweise die Pipeline. In Delta Junction tankten wir auf. Der Ort hat seinen Namen von der Kreuzung zweier Highways und liegt am Delta River.

Kurz vor Fairbanks hielten wir noch in North Pole an und besuchten das Santa Claus Haus, einen großen Weihnachtsladen, wo man sich auch mit dem Weihnachtsmann fotografieren lassen kann. Vor dem Gebäude ist ebenfalls ein übergroßer Weihnachtsmann. Wenn man an dem Ort vorbei kommt, ist er einen Zwischenstop wert. Ansonsten kann man ihn aber auch auslassen.

Vier Nächte im Denali Nationalpark in Alaska

Die Campingplätze im Denali Nationalpark in Alaska muss man buchen: https://www.reservedenali.com/. Wir taten dies erst einen Tag vor unserem Abflug, allerdings würde ich dieses Vorgehen nicht empfehlen und deutlich früher buchen. Während des Buchungsvorgangs konnten wir zwischen zwei der vorhandenen Plätzen wählen und entschieden uns für den Riley Creek Campingplatz am Eingang des Parks. Es gibt zwei Plätze, die man selber mit dem Auto erreichen kann und um zu den anderen zu gelangen, muss man einen Transitbus nehmen. Der Wonderlake Campground war zu der Zeit unseres Besuchs noch geschlossen.
 
Wir verbrachten nicht mehr Zeit in Fairbanks als nötig. Es sind knapp 200 km bis zum Park. Im Nationalpark angekommen meldeten wir uns im Mercantile, einem kleinen (teuren) Shop an und konnten uns eine B-Campsite aussuchen. Die A-Campsites sind für größere Wohmobile reserviert.
 
Am Mercantile kann man ebenfalls duschen (4,50 $), Wäsche waschen (2 $/Maschine und 2 $/Trockerladung) und auf Toilette gehen (bis 21 Uhr geöffnet). Im Bereich der Campingplätze sind ebenfalls Toiletten vorhanden, die 24h geöffnet sind. Ansonsten kann man in Healy, ca. 20 Minuten mit dem Auto entfernt, gut einkaufen.

Savage River Alpine Trail

Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, fuhren wir zum Besucherzentrum und informierten uns über Wanderungen. Man kann sich im Park frei bewegen, muss aber vorher anmelden, in welchem Gebiet man zelten will. Anschließend fuhren wir zum Parkplatz am Savage River. Weiter darf man mit dem eigenen Auto auch nicht fahren. Hinter der Schranke hört der Asphalt auf und der Park Road wird zu einer Schotterpiste. Von dort starteten wir den Savage River Alpine Trail und konnten vom höchsten Punkt aus mit dem Fernglas Bären beobachten. Aufgrund der Ansammlung von Autos konnte man davon ausgehen, dass irgendwelche Tiere in der Nähe sein mussten. Ansonsten sahen wir noch sehr viele Ziesel, die wir zuerst für Murmeltiere hielten. Am Ende des Trails entschieden wir uns dagegen, ihn wieder zurück zu gehen, sondern die Straße entlang zu laufen. Hier sahen wir noch einige Karibus und Hasen. Unterwegs sieht man sehr viele Bäume ohne Rinde, die von Tieren abgefressen wird.

Triple Lakes Trail

Für den nächsten Tag hatten wir uns eigentlich vorgenommen, mit dem Bus zum Eielson Visitor Center in den Park zu fahren, aber wir hätten erst Tickets für den Bus um 11:30 Uhr bekommen, weswegen wir die Fahrt auf den nächsten Tag verschoben, wo wir schon um 8:30 Uhr fahren konnten. Stattdessen gingen wir auf den Triple Lakes Trail, allerdings nicht bis zum Ende (15 km pro Richtung), da das Wetter sich verschlechterte. Es hagelte auch kurz, aber wir wurden nicht sehr nass. Wir kehrten noch vor dem Erreichen des ersten der drei Seen um. Abends grillten wir auf der Feuerstelle Steaks. Später war bei der Campsite nebenan noch ein junger Elch am Essen und störte sich gar nicht an den Campern. Da es uns so gut gefiel, verlängerten wir den Aufenthalt um eine Nacht, was in der Hochsaison nicht so einfach möglich ist, aber wir hatten ja auch einen Tag vor unserer Ankunft erst reserviert. Für den späten Juni den Rest der Saison ist dies nicht zu empfehlen.

Mit dem Bus zum Eielson Visitor Center

Am Dienstag ging es früh aus dem Bett, da wir mindestens 15 Minuten vor der Abfahrt an der Bushaltestellen sein sollten. Zuerst sagten wir allerdings der Elchkuh mit den zwei Neugeborenen Hallo, die direkt hinter unserem Zelt am Essen waren. Mit den 23m Abstand, die man halten soll, war es jetzt schwer, da die Tiere ja direkt neben dem Zelt waren. Nach kurzer Zeit trotteten die Tiere weiter über die Straße und wir konnten uns fertig machen.

Zu Fuß ging es zum Bus Depot, welches etwa zehn Gehminuten entfernt liegt. Es gibt Shuttlebusse, Transitbusse und Tourenbusse. Die Shuttlebusse fahren zwischen Parkeingang und Savage River, die Transitbusse zu verschiedenen Orten auf der Parkstraße, wie auch die Tourenbusse. Der Unterschied ist, dass im Tourenbus konstant etwas erzählt wird und die Kosten dafür explodieren. Wenn Tiere zu sehen sind, halten aber alle Busse an, damit Fotos gemacht werden können. Wir sahen Stachelschweine, Dall Schafe, Elche, Karibus, Bären, Füchse, Ziesel, Steinadler und viele andere Vögel. Das Ticket kostete pro Person 40 $ und wir bekamen die 10 $ Nationalparkgebühr zurückerstattet, weil diese ebenfalls in den 40 $ enthalten ist.

Blick auf den Denali

Unterwegs sahen wir den Denali ohne Wolken und gehören damit zu den 6% der Besucher, die dieses Glück haben. 30% der Besucher sehen den Denali immerhin mit Wolken und die restlichen 70% sehen nur Wolken.

Am Eielson Visitor Center stiegen wir aus, um wandern zu gehen. Man kann sich dann später beim Zuweiser melden, der einen dann für zukünftige Busse vormerkt, mit denen man dann zurückfahren kann, falls ein Platz frei ist. Die Plätze sind erstmal für die Personen reserviert, die auch mit dem Bus gekommen sind, aber auch die gehen dann ja teilweise Wandern. Wir konnten mit dem nächsten Bus zurückfahren – die Fahrt dauert ja immerhin vier Stunden, weil die Busse im Park nicht so schnell fahren können. Eigentlich wollten wir einem Fluss folgen, entschieden uns aus Zeitgründen aber dafür, nur auf den Berg zu wandern. Wir hatten ja noch vier Stunden Rückfahrt vor uns und wollten nicht zu spät zurück.

Auf der Rückfahrt lasen wir unterwegs auch diverse Wanderer ein. Man kann nämlich überall dem Busfahrer sagen, dass man aussteigen will. Wenn man dann wieder einsteigen will, winkt man den Transitbus an der Straße heran. Anhalten muss jeder Bus, auch wenn er die Personen vertrösten muss, dass er keinen freien Platz hat. Hier sahen wir an einer Stelle auch drei Bären, die direkt an der Straße ein Nickerchen hielten. Ein Highlight!

Mt. Healy Overlook Trail und Schlittenhunde

Für den letzten vollen Tag im Denali Nationalpark hatten wir noch eine Wanderung geplant, die man vom Campingplatz aus machen kann. Der Mt. Healy Overlook Trail verspricht eine schöne Aussicht. Wir konnten allerdings von oben auch die Regenfront sehen, die auf uns zu kam, also kehrten wir kurz vor dem Gipfel wieder um.

Am letzten Tag im Denali Nationalpark schauten wir uns noch eine Demonstration der Schlittenhunde an, mit denen im Winter der Park überwacht wird. Danach ging es Richtung Süden.

Zurück nach Anchorage

Nach vier Nächten im Denali Nationalpark hatten wir noch zwei Nächte bis zum Abflug vor uns. Für die letzte Nacht hatten wir ein Airbnb am Flughafen, die andere Nacht verbrachten wir am Eklutna Lake.

Auf dem Weg sahen wir noch einen Elch in einem See neben der Straße und machten noch einen Zwischenstop zum Mittagessen in Talkeetna, von wo aus viele Flugtouren in den Nationalpark starten. Bis 1963 war der Ort nur mit der Bahn und mit dem Flugzeug zu erreichen und man muss heute auch vom Highway aus einen Abzweig fahren. Im Ort waren sehr viele Reisebusse und der Ortskern war voll mit Menschen. Wir wählten daher ein kleines Restaurant etwas außerhalb. Sonst war auf dem Weg nicht mehr viel. Die Restaurants die wir am Highway sahen, sahen nicht sehr einladend aus.

Letzte Übernachtung im Zelt am Eklutna Lake

Am Eklutna Lake gibt es einen staatlichen Campingplatz. Die Gebühr pro Nacht betrug 15 $ und man musste sie wieder selbst in einen Umschlag packen und diesen Einwerfen. Den Abreißzettel vom Umschlag musste man an einem Pfosten am Zeltplatz anbringen. Morgens fuhr ein offizielles Fahrzeug rum und kontrollierte.

Nachdem wir zuvor bis zum Denali zum Großteil von Mücken verschont blieben, waren die Blutsauger hier um so aktiver und zahlreich vertreten. Wir bauten das Zelt auf und begaben und zum See, wo ich mit der Angel ein paar Würfe machen wollte. Leider war der Wasserstand ziemlich niedrig und das Ufer sehr flach, so dass ich die Köder oft nur über den Boden schleifen konnte. Wieder gab es keinen Biss. Als sich Regen ankündigte, machten wir uns wieder auf den Weg zum Zelt und dann fuhren wir nach Eagle River, um dort zu essen. Die Wahl fiel auf das Eagle River Alehouse, welches zu einer Brauerei gehört. Gut gesättigt ging es wieder zum Zeltplatz, wo wir noch ein Lagerfeuer mit herumliegenden Holz entfachten. Nachdem alles niedergebrannt war, gingen wir gegen Mitternacht ins Bett. Am nächsten Tag ging es nach Pfannkuchen zum Frühstück gegen 11 Uhr Richtung Anchorage. Wir mussten die Campingausrüstung zurückgeben und wollten noch ein paar Einkäufe tätigen.

Shoppen und Erledigungen in Anchorage

Da wir das Bärenspray benutzt hatten, mussten wir es für einen geringen Aufpreis zur Mietgebühr kaufen. Theoretisch hätten wir es behalten dürfen, da wir aber in Deutschland kein Bärenspray brauchen, ließen wir es im Laden. Wir hatten ja eh nur einen Sprühstoß zum Testen abgegeben. Der Rest der Ausrüstung war ohne Beanstandung seitens des Vermieters. Wir meldeten, dass die eine Isomatte von Tag 1 an Luft verlor und der eine Anzünder vom Brenner das Feuer nicht mehr entfacht, was aber wohl an der Batterie liegt.

Unser nächstes Ziel war die Räucherei, wo wir den Fisch bezahlten und vereinbarten, dass wir ihn kurz vor dem Abflug abholen. Die nächsten Stunden verbrachten wir Downtown in der Mall und machten uns kurz vor 16 Uhr auf den Weg zur Unterkunft, die fünf Minuten vom Flughafen entfernt lag.

Am letzten Abend in Alaska sollte es nochmal Rippchen und Wings geben. Bei TGI Fridays fanden wir alles auf der Karte und die Knochen fielen beim Anfassen ab. So wie man sich das wünscht.

Nach dem Packen der Taschen schliefen wir aus, holten den Fisch und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Die Rückgabe vom Wagen war ganz einfach. In einer Reihe parken, Schlüssel abgeben – fertig. Da wir die erste Tankfüllung inkludiert hatten, mussten wir den Wagen nicht vollgetankt abgeben.

Am Check-In Schalter erwartete uns dann ein Mitarbeiter vom Flughafen. Der Flug hätte Verspätung, aber wie viel, das konnte er noch nicht sagen. Durch Google wussten wir, dass der Flug von Frankfurt nach Anchorage schon Verspätung hatte, dachten aber, dass er gerade so pünktlich ankommt, dass wir danach weiter fliegen können. Vllt. war das auch einfach nur ein Anzeigefehler von Google.

Unfreiwillige Verlängerung des Campingurlaubs in Alaska

Da die Check-In Schalter noch nicht besetzt waren, setzte ich einen Tweet an Condor ab, was denn mit dem DE2051 sei. Die Antwort, dass er auf den 11. Juni (!) um 1:30 Uhr verschoben wurde, kam ziemlich schnell, ich sah sie allerdings erst später, da wir in der Zwischenzeit vor Ort mit Informationen versorgt wurden. Wir erhielten einen Zettel mit der neuen Zeit für den Check-In um 22:30 am Sonntag und ein Hotel, in welches wir sollten: Hilton.

Der Fahrer vom hoteleigenen Shuttle-Bus konnte damit aber erstmal nichts anfangen, weil es mehrere Hiltons gibt. Also wieder hoch zum Schalter und es stellte sich heraus, dass es das Hilton Garden Inn ist. Hin, eingecheckt und die Information bekommen, dass wir durch Condor ein Budget von 60 $ für Abendessen und Frühstücksbuffet haben. Hinweis: das Budget gilt nicht für alkoholische Drinks! Wir gingen trotzdem zu TGI Fridays nebenan, weil der Service unterirdisch war. Das Frühstücksbuffet war keine 15,95 $ wert, aber wir waren auch noch ziemlich satt vom Vorabend.

Letzter Tag in Alaska

Für den Tag hatten wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die wir zu Fuß abgingen. Besonders war das nicht, bis auf den größten Flughafen für Wasserflugzeuge, der direkt am Airport ist. Nach ein paar Starts und Landungen machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt. Diesmal wollten wir allerdings nicht laufen, sondern mit dem Bus fahren. Eine Fahrt kostet 2 $, die man allerdings passend haben muss. Wir hatten nur noch einen 10 $-Schein, weswegen uns die Busfahrerin kostenlos mitnahm. Nach einem kurzen Abstecher in die Mall gingen wir ans Wasser, wo viele Lachsangler erfolgreich tätig waren. Da hätte ich am Vortag theoretisch auch noch angeln können, da mein Schein noch gültig war. Beim nächsten Mal dann!

In der Lobby vom Hotel trafen wir weitere Reisende, die warten mussten und wir gingen zum Abendessen – mal wieder – zu TGI Fridays.

Endlich Abflug

Auf 22:30 ließen wir uns vom Shuttle zum Flughafen bringen, wo die Schlange am Schalter überschaubar war. Viele Passagiere waren scheinbar auch auf den früheren Flug gebucht worden. Auf den Pässen stand als Boardingzeit 00:30 Uhr. Am Check-In wurde gesagt, dass die Maschine so früh wie möglich startet.

Am Ende mussten wir jedoch bis 1 Uhr auf die Crew warten, die ihre Mindestpause einhalten musste. Die Kapitänin hielt noch eine kurze Ansprache und entschuldigte sich für die Verspätung aufgrund eines Defekts und um 1:30 konnten wir ins Flugzeug. Einige Passagiere waren zu diesem Zeitpunkt wohl aufgrund der langen Wartezeit etwas gereizt, was zu einer weiteren Ansage im Flugzeug führte, dass jedem frei stünde, das Flugzeug jetzt zu verlassen, wenn er oder sie sich neun Stunden lang nicht benehmen könne.

Wir haben dann um 2:30 Uhr den Boden verlassen und konnten kurze Zeit später erneut den Blick auf den Denali genießen, der durch die Wolkendecke stieß. In der Beaufortsee dann riesige Eisschollen. Ein sehr schöner Anblick! So weit nördlich bleibt es im Juni ja 24h hell. Ich versuchte den ganzen Flug über wach zu bleiben, damit ich in Deutschland schlafen konnte. Kurz vor 22 Uhr landeten wir und mit dem wach bleiben hat es nicht ganz geklappt. So endete ein toller Urlaub etwas verspätet.

Organisatorisches

Die Reise fand im Mai und Juni 2018 statt.

Buchung

Wir flogen mit Condor von Frankfurt aus direkt nach Anchorage und buchten die Flüge bei der Airline für 820 € pro Person. Da wir auf dem Rückweg aufgrund technischer Probleme 32 Stunden Verspätung hatten, gab es 600 € Kompensation.

Mit Meilen habt ihr bei Direktflügen die Wahl zwischen Discover Airlines über Miles & More und Condor über Emirates Skywards.

Bei den Campingplätzen buchten wir nur den Riley Creek Campground im Denali Nationalpark online vorab und konnten vor Ort noch um eine Nacht verlängern. Alle anderen Campingplätze fuhren wir einfach so an.

Alle Campingplätze und Unterkünfte in Alaska auf einen Blick

Seward: Exit Glacier Campground  (kostenlos)
Kalifornsky:
Diamond M Ranch (32 $/Nacht)
Tolsona: Tolsona Wilderness Campground (27 $/Nacht)
Valdez: Eagles Rest RV Park (33 $/Nacht)
Denali Nationalpark: Riley Creek Campground (24 $/Nacht) Im Denali unbedingt reservieren! 
Eklutna: Eklutna Lake Campground (15 $/Nacht)

Die Airbnbs, in denen wir in Anchorage und Fairbanks schliefen, sind nicht mehr online.

Mietwagen in Alaska

Wir hatten unseren Mietwagen bei Alamo gebucht. Fullsize für 833 € für zwei Wochen. Am Schalter machten wir noch ein Upgrade auf SUV und zahlten nochmal 200 €, was so günstiger war, als das große Fahrzeug direkt zu buchen. Unser Chevrolet Equinox hatte einen geringen Verbrauch. Insgesamt sind wir 2.900 km gefahren.

Geld abheben in Alaska

Damals nutzte ich für Reisen die DKB Visa Kreditkarte zum Geld abheben. Als Backup ist sie heute auch noch im Portmonee.

Wir hoben Geld in Anchorage ab und das reichte uns dann für die gesamte Reise.